Henning Pertiet

Pianist und Ausnahmeorganist!

Helmut Peters schreibt im Organ Journal (1/2015): Die stilistische Bandbreite des in Hamburg geborenen Pianisten und Organisten Henning Pertiet reicht von pseudoklassischen Anleihen über die zeitgenössische Musik bis hin zu Jazz, Minimal Music, Rock und Pop sowie indischer Musik. Befragt nach Schwerpunkten, meint er, dass nicht das Kompositorische [...] im Vordergrund stehe, sondern „freigelassene Energie, Töne, Klangflächen und experimentelle Klänge mit und ohne (zwingenden) Zusammenhang“

Dies ist eine wunderbare und treffende Skizzierung der Orgelmusik von Henning Pertiet!

Henning Pertiet (Jahrgang 1965) zählt heute zu den ausdrucksstärksten Blues und Boogie-Pianisten Europas; 2017 wurde er mit dem German Blues Award ausgezeichnet.

Daneben ist er ein vielseitiger und innovativer Improvisator an Klavier, Synthesizer und vor allem der Pfeifen- bzw. Kirchenorgel.

Aufgewachsen zunächst nahe Hamburg und später im niedersächsischen Verden (Aller), kommt er von Geburt an mit Musik ständig in Berührung – sei es im musikalischen Elternhaus, in der gesamten musikbegeisterten Familie (Gottfried Böttger war z.B. ein Onkel von Henning Pertiet) oder im Freundeskreis und Klassenverband im Gymnasium.

Leider fruchten alle Bemühungen durch Lehrer zunächst für das eigene Musik machen wenig bis nichts; Klavierunterricht wird zwar genommen aber ohne wesentlichen Erfolg bald abgebrochen.

Im Alter von 23 Jahren entdeckte Henning Pertiet zunächst das Boogie Woogie-Piano für sich. Eine Schallplatte von Axel Zwingenberger war es, die ihn derart begeisterte, daß er fortan alles daran setzte sich in diesem Idiom adäquat auszudrücken. Es stellte sich ein sehr schneller Erfolg insofern ein, als die legendäre österreichische Mojo Blues Band ihn nach Wien als Pianisten engagierte und er 4 Jahre als Bandpianist durch ganz Europa tourte.

Zurück in Deutschland spielte Henning Pertiet viele Jahre als Solist und in unterschiedlichen Besetzungen und machte sich einen Namen in der deutschen und europäischen Blues & Boogie-Szene.

Im Jahre 2001 begann er – inspiriert sowohl durch persönliche Krisen als auch Bekanntschaften zu vielen Musikern aus dem Bereich des modernen Jazz – sich mit freier Improvisation zu beschäftigen.

Der persönliche 'Durchbruch' aber kam 'wie aus heiterem Himmel' im Sommer 2013 als Henning Pertiet beim Spazierengehen die Idee hatte genau diese Art der Improvisation an der Orgel zu probieren.

Es ging dann die Entwicklung sehr schlagartig vonstatten: das erste Konzert fand nur 4 Tage nach dieser Idee statt und bereits ein Jahr später entstanden CD-Aufnahmen an der Romantischen Orgel im Verdener Dom.

Diese wurde von der Orgelfachfirma ifo-classics im Frühjahr 2015 veröffentlicht, begleitet von einem mehrseitigen Feature in Europas grösstem Orgelfachmagazin 'Organ'.

Seitdem tourt Henning Pertiet durch ganz Deutschland - von Flensburg bis Bayern und gibt Orgelkonzerte wo immer dies willkommen ist.

Henning Pertiet ist musikalischer Autodidakt; er spielt ausschliesslich aus einem tiefen Gefühl (welches mit den Ohren gut verbunden ist) und seiner sehr persönlichen Intention.